Der Ursprung dieses Drachens geht zurück bis ins Jahr 1953, in dem ein
Drachenbuch mit dem schönen Namen „Lustige Windvögel“ im Otto Maier
Verlag Ravensburg erschien. Darin befindet sich unter anderen auch der
Bauplan eines Flugzeugdrachens. Die Verfasser Bruno Horstenke und
Waldemar Nissen, damals selbst bekannte Drachenbauer, erstellten einen
detaillierten Plan mit Maßzeichnungen für die üblichen Materialien dieser
Zeit, Holzgestänge, Baumwolltuch und selbstgemachte Verbinder aus
Metall. Es ist zu vermuten, dass der Plan aus diesem Buch auf einem
noch älteren, in den 30er Jahren erschienenen zurückgreift, der den
„Berliner Flieger“ beschrieben hat.
Gerd Blattert von der Drachengruppe Hamburg „lass einen fliegen“ hat sich auch 1991 mit diesem Drachen beschäftigt und ihn mit den modernen Materialien, die heute üblich sind, nachgebaut. Dabei hat er die Flügelformen modifiziert und vereinfacht und somit letztendlich aus dem Berliner Flieger den Hamburger Flieger gemacht. Den Plan dazu hat er dann in der Clubzeitung „Hamburger Flugblatt“ für die Mitglieder veröffentlicht. Später erschien der Hamburger Flieger-Plan noch im „Fang den Wind“ Nr. 22 (4/1991), dem Magazin des ehemaligen Drachenclubs Berlin . Im „Hoch Hinaus“, der Clubzeitung vom Drachenclub Deutschland (1984-2006) war in der Ausgabe 1/1992 denselben Plan abgedruckt.
Im Jahr 1997 erschien im ehemaligen „Sport & Design-Drachen“ ein Bericht über Bruno Horstenke, der auch diesen Flugzeugdrachen von 1953 anspricht. (link dazu ist fertig)

Für unser Clubprojekt 21, bei dem die aktiven Mitglieder ihre Vorschläge einbrachten, war der Flugzeugdrachen, den Franz vorschlug, der Favorit. Unter den verschiedenen Modellen, die es gibt, sollte es dann der Hamburger Flieger sein. Schließlich hatte man diesen Leichtwinddrachen schon öfter auf den Drachenfesten in unserer Region hoch oben am Himmel gesehen. Um aber unsere Flieger von allen anderen zu unterscheiden, musste ein entsprechend gutes Design her. Dies war gar nicht so einfach und im Endeffekt gefiel allen doch das klassische Strahlenmuster, so wie es auch bei Flugzeugmodellen im Original und im Modellbau oft anzutreffen ist, am besten.
Mit farblich abgesetzten Winglets, Kopf und Schwanz hatten wir dennoch ein aufwendiges Design geschaffen, das dann jeder Drachenbauer in anderen Farben gestaltete und das sich schon sehr vom den anderen abhebt.
Der Neubau war nicht allzu kompliziert, hatten wir doch außer dem Originalplan
ein Uralt-Modell aus den 90ern von Horst als Vorlage, das alle noch aufkommen-
den Fragen beantwortete. Man musste halt sehr sorgfältig zu Werke gehen,
besonders was die Spannschnüre betrifft. Aber einmal richtig ausgemessen und
getrimmt, braucht man anschließend nichts mehr zu korrigieren. Die 2-Punkt-
Waage stellte auch keine Probleme dar, alle Flieger sind auf Anhieb gut geflogen. Den Drachen sollte man nur bei sanften Winden fliegen lassen. Bei mehr als 2,5
Bft. besteht die Gefahr, dass der Flieger auf eine Seite abschmiert und abstürzt,
was zu einen Flügelstabbruch führen kann.
Die Spannweite des Flugzeugdrachens beträgt 3,30m, die Höhe liegt bei 1,65 m. Ohne Veränderung an den Stäben ergibt sich ein Packmaß von 1,90 m, was nicht jedermanns Sache ist. Man kann es aber auf 1,20 m reduzieren, wenn man wie unser 2. Vorstand Franz, die langen vorderen Flügel und den Kielstab mufft. Siehe Baubeschreibung.